Wie ich gelernt habe, Anal zu genießen
Es hat gedauert. Und es war nicht romantisch. Aber irgendwann hab ich’s gewollt. Und jetzt will ich’s hart.
Es hat gedauert. Und es war nicht romantisch.
Ich könnte sagen, es war ein Prozess – aber eigentlich war es eine Kette von Momenten, in denen ich gemerkt habe: Ich bin bereit, wenn ich bestimme. Und wenn ich geil genug bin, will ich genau das, was mich früher zögern ließ.
Die ersten Male waren... holprig. Wortwörtlich. Ich dachte, ich müsste es aushalten. Ich dachte, es ist etwas, das man „macht“, weil er es will. Ich lag da, angespannt, unsicher. Ich wollte gefallen, aber mein Körper sagte: „Noch nicht.“
Ich hab's unterbrochen. Mehr als einmal. Ich hab mich dafür geschämt. Ich dachte, es liegt an mir.
Aber dann hab ich angefangen, ehrlich zu werden – mit mir selbst.
Ich hab gefragt: Will ich das wirklich? Und wenn ja: Wie will ich es?
Und dann hab ich entdeckt, dass Analverkehr nichts mit Härte zu tun hat. Nicht mit Schmerz. Sondern mit Kontrolle, mit Atmen, mit Vertrauen – und mit einem anderen Lustzentrum, das nicht so laut schreit, aber tief arbeitet.
Ich war allein, als ich es zum ersten Mal wirklich wollte. Ich hatte Fantasien. Ich rieb mich und stellte mir vor, dass jemand langsam, mit Druck, mit Spucke, mit Geduld, in mich dringt – von hinten, dominant, aber nicht gewaltsam. Nicht laut, sondern fordernd.
Ich war nass. Ich kam beim Gedanken daran.
Und ich dachte: Wenn ich dabei komme, ohne dass jemand mich berührt, dann kann es keine Angst sein. Dann ist es Lust.
Beim nächsten Mal hab ich es gesagt: „Langsam. Ich zeig dir, wie.“ Ich habe mich positioniert. Ich habe meinen Körper vorbereitet. Ich war ehrlich.
Und er hat mich ernst genommen.
Er war ruhig. Ich war geführt. Ich habe die Kontrolle behalten – obwohl ich sie in dem Moment körperlich abgegeben habe.
Und es war... wow.
Nicht nur gut. Sondern befreiend.
Ich kam beim Eindringen. Nicht laut. Aber tief. Mein Körper vibrierte. Ich fühlte mich geöffnet – auf eine Weise, die nicht nach Unterwerfung roch, sondern nach Macht.
Danach wollte ich mehr. Ich wollte wissen, wie viele Wege es gibt, anal zu genießen.
Mal mit einem Plug vor dem Date. Mal mit mir selbst, heimlich, im Hotelzimmer. Mal mit dem Gedanken, dass jemand mir seinen Finger gibt, mitten beim Essen.
Ich hab gelernt, dass es bei mir funktioniert, wenn ich vorher gekommen bin. Wenn ich entspannt bin. Wenn ich feucht bin. Wenn mein Arsch nicht ein „Nein“ fühlt, sondern ein „Vielleicht.“
Ich hab mir erlaubt, zu führen – auch wenn ich genommen werde.
Anal kann eine Form von Hingabe sein. Aber auch von Entscheidung.
Heute liebe ich es. Nicht immer. Nicht mit jedem. Nicht ungefragt.
Aber wenn’s passt... dann will ich’s hart.
Dann will ich, dass er drückt, dass ich kurz zucke, dass ich dann spüre: Ich bin weit. Ich kann das. Ich will das.
Ich hab gelernt, zu atmen. Zu führen mit Worten. Zu sagen: „Nicht zu schnell.“ Oder: „Fester.“
Und ich hab gelernt, dass es mich geil macht, wenn ich’s ihm sage – und er es tut.
Ich hab gelernt, dass mein Arsch nicht nur eine Tabuzone ist. Sondern ein Ort, an dem ich entscheiden kann, wie tief jemand kommt – und wie tief ich gehe.
Und das ist das, was mich daran am meisten anmacht.
Dass ich’s heute will. Nicht, weil ich muss. Nicht, weil er fragt.
Sondern weil ich’s gelernt hab.
Weil ich mich getraut hab.
Und weil es geil ist.
Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich es fast abgebrochen hätte. Es war Sommer. Fenster offen. Wir waren nackt, beide verschwitzt, beide schon einmal gekommen. Ich lag auf dem Bauch, und er war hinter mir – bereit. Er sah mich an. Fragte nicht. Wartete.
Ich sagte: „Langsam.“ Und atmete tief.
Er beugte sich nach vorn, küsste meinen Nacken, spuckte auf mich. Er rieb mich ein, massierte, tastete. Kein Druck. Nur Wärme. Ich vibrierte. Ich hatte Lust – aber mein Körper war wachsam.
Dann schob er sich ein Stück rein. Nur die Spitze. Ich hielt den Atem an.
Er hielt still.
„Noch nicht“, sagte ich. Ich spürte, wie ich ihn trotzdem nicht wegschob.
Ich wusste, ich wollte es. Aber ich wollte entscheiden, wann.
Dann schob ich mein Becken leicht zurück. Ganz leicht.
Er spürte es. Und verstand.
Er schob sich tiefer. Millimeter für Millimeter. Kein Ruck. Kein Überwältigen.
Ich stöhnte leise. Ich fühlte mich so weit. So voll. Und so verdammt lebendig.
Ich hatte den Punkt überschritten. Und es fühlte sich nicht wie Mut an. Es fühlte sich wie Freiheit an.
Ich kam. Langsam. Still. Mein ganzer Unterleib zuckte. Und er war immer noch in mir.
Er bewegte sich kaum. Ich sagte: „Jetzt darfst du.“
Er begann zu stoßen. Tief. Langsam. Mein ganzer Körper sog ihn auf. Und ich wusste: Ich hab’s gelernt. Nicht durch Technik. Sondern durch Vertrauen. Und Lust. Und Zeit.
Seitdem ist es nicht mehr das Tabu. Es ist das Ziel.
Manchmal will ich es sofort. Manchmal will ich, dass es sich anbahnt – mit einem langen Spiel, mit Dirty Talk, mit Spannung.
Und manchmal... will ich es einfach nur fühlen. Ohne Plan. Nur mit Druck.
Ich hab gelernt, es nicht zu erzwingen – bei mir selbst, oder bei anderen.
Ich hab gelernt, dass ein Finger manchmal geiler ist als ein Schwanz – wenn er genau weiß, wohin.
Ich hab gelernt, dass das „Nein“ von früher nicht bedeutet, dass es kein „Ja“ mehr geben darf.
Und dass jedes neue „Ja“ sich nur dann gut anfühlt, wenn ich es mir selbst erlaubt habe.
Ich hab gelernt, dass mein Körper nicht lügt. Wenn er eng bleibt, ist er noch nicht bereit. Wenn er aufmacht, ist das ein Geschenk.
Anal zu genießen war kein Plan. Es war eine Entwicklung.
Und die beginnt immer mit mir.