Ich kam, während andere aßen.

Ich saß am Tisch. Pasta. Stimmen. Musik. Ich war nass. Ich spielte mit mir – und niemand merkte es. Nur einer. Und ich kam.

Es war ein Abend wie viele. Freunde, Essen, Wein. Einer von denen, wo du dich zurechtmachst, aber nicht weißt, ob du dich wirklich auf das Gespräch oder einfach auf den Reiz der Konstellation freust.

Ich hatte das Kleid absichtlich gewählt. Schwarz, eng, ohne Träger, glatt über der Haut, weich in der Bewegung – und darunter: nichts.

Ich trug es nicht für die anderen. Ich trug es für mich. Und für ihn.

Er würde da sein. Das wusste ich. Ich wusste es, weil ich gefragt hatte, ohne zu fragen. Weil ich zwischen den Zeilen las, wie ich auch Lust zwischen Blicken spüre.

Als ich ankam, war der Tisch bereits gedeckt. Acht Personen, zwei Flaschen Wein geöffnet, Oliven, Kerzenlicht. Ich setzte mich an meinen Platz – genau gegenüber von ihm.

Unsere Blicke trafen sich nicht sofort. Aber als sie es taten, war es da.

Er sah es. Er wusste es. Ich lächelte nur leicht.

Ich breitete die Serviette auf meinem Schoß aus und spürte, wie der Stoff des Kleides sich kaum zwischen mir und dem Stuhl hielt. Mein Körper war warm. Nicht vom Wein. Sondern von Vorfreude.

Das Gespräch plätscherte dahin. Irgendwer redete über einen Urlaub in Lissabon. Eine andere lachte zu laut. Ich nickte, sagte ein paar Worte, aber meine Konzentration war woanders.

Unter dem Tisch spreizte ich die Beine ein kleines Stück.

Er bemerkte es. Natürlich bemerkte er es.

Ich ließ meine Finger an meinem Oberschenkel entlanggleiten. Nur ein bisschen. Gerade so viel, dass es wie eine beiläufige Bewegung wirkte. Aber es war nicht beiläufig.

Ich streichelte mich. Ich war feucht. Bereits. Vor dem ersten Gang. Vor der ersten Berührung.

Ich senkte den Blick, nahm einen Schluck Wasser. Seine Augen waren auf meinem Gesicht. Oder darunter. Ich sah es.

Mit zwei Fingern tastete ich mich weiter. Zwischen meine Schamlippen. Ich war nass. Glitschig. Offen.

Neben mir sprach jemand über neue Küchenfliesen. Ich murmelte: „Klingt gut.“ Und fuhr mit dem Finger tiefer in mich hinein.

Ich zitterte ein wenig. Nicht vor Kälte. Vor Druck. Vor Lust.

Ich kreiste auf meinem Kitzler. Ganz langsam. Immer wieder.

Er saß da. Starrte. Seine Hand auf seinem Oberschenkel, flach, ruhig – aber seine Finger zuckten leicht.

Ich spielte weiter. Ich war fast da.

Meine Knie waren leicht geöffnet, meine Atmung flacher. Ich spürte, wie ich meinen Körper nicht mehr ganz kontrollierte. Ich beugte mich vor, ließ mein Haar ins Gesicht fallen.

Dann kam ich.

Still. Leise. Nach innen.

Ein Zucken durch meinen gesamten Körper, eine Spirale, ein Beben. Ich presste meine Schenkel zusammen, wischte meine Finger an der Innenseite meines Oberschenkels ab, nahm einen weiteren Schluck Wasser.

Niemand sagte etwas.

Aber ich wusste, er wusste es.

Ich war leer. Und voller Adrenalin. Ich sah ihn an. Direkt. Seine Lippen waren leicht geöffnet.

Ich lächelte nicht. Ich hielt den Blick. Fordernd.

Als das Dessert kam, war ich wieder ruhig.

Nach dem Essen stand ich auf, strich mir das Kleid glatt und sagte: „Ich geh kurz ins Bad.“

Ich wusste, dass er folgen würde.

Im Flur wartete ich drei Atemzüge. Dann schloss ich die Badezimmertür, ließ das Licht aus, setzte mich auf den Rand des Waschbeckens und zog das Kleid erneut hoch.

Zwei Minuten später klopfte es leise.

Ich öffnete.

Er trat ein, ohne ein Wort.

Ich breitete die Beine aus. Nahm seine Hand und führte sie direkt dorthin.

„Fühlst du das?“, flüsterte ich.

Er nickte.

Ich war wieder feucht. Noch feucht. Ich wusste nicht, ob von mir oder dem Orgasmus – war auch egal.

„Leck mich.“

Er kniete sich hin. Seine Hände auf meinen Oberschenkeln. Seine Zunge glitt langsam über meine Muschi, schmeckte mich, fuhr tiefer.

Ich zuckte. Seine Zunge war warm, fordernd. Ich fühlte, wie ich mich öffnete, noch mehr.

Ich dachte an das Abendessen. An die Stimmen. Daran, wie ich gekommen war, während jemand von einem Umzug erzählt hatte.

Und jetzt war ich hier. Mit seiner Zunge in mir.

Ich packte ihn am Hinterkopf, drückte ihn fester an mich. „Mehr“, sagte ich.

Er presste sich gegen mich. Seine Zunge flach, dann spitz. Ich spürte alles. Ich spürte, wie es aus mir lief – weich, warm, flüssig.

Ich wusste nicht, wie lange ich das halten konnte.

Ich kam. Lauter dieses Mal. Mein Körper bog sich durch. Meine Finger krallten sich in seinen Nacken. Meine Beine zitterten.

Er hörte nicht auf.

Ich kam ein zweites Mal. Schnell. Kürzer. Aber intensiver.

Ich spürte, wie er schluckte.

Ich dachte: Du schmeckst nicht nur mich.

Ich hatte es ihm nicht gesagt. Aber vor dem Abendessen war jemand anderes in mir gekommen. Tief. Ohne Gummi. Ohne Worte.

Ich hatte mich nicht gewaschen. Ich hatte ihn einfach reingelassen.

Jetzt war der Zweite hier. Und er leckte mich aus. Mit Hingabe.

Er wusste es nicht. Und genau das war es.

Ich ließ ihn weiterlecken, bis ich leer war.

Dann zog ich ihn an meinem Kinn hoch. Er stand zwischen meinen Beinen, sein Gesicht glänzte.

Ich küsste ihn.

Langsam. Tief.

Ich schmeckte mich. Und ihn. Und den Anderen.

Ich sagte nichts.

Er auch nicht.

Ich zog das Kleid runter, richtete meine Haare.

Dann sagte ich nur: „Komm, wir sind schon zu lang weg.“

Ich setzte mich wieder an den Tisch, als wäre nichts gewesen.

Mein Glas war leer. Mein Körper war es nicht. Ich fühlte noch seine Zunge auf mir, die Nachwehen meiner Orgasmen, das Zucken in meinen Oberschenkeln.

Er setzte sich zwei Plätze weiter. Blickkontakt? Nein. Wir taten beide, als wäre alles normal. Als hätte niemand zwischen meinen Beinen gelegen. Als wäre kein anderes Sperma in mir gewesen.

Ich nippte am Wasser. Beobachtete, wie jemand über die Nachspeise schimpfte. Sah, wie eine Freundin ein Foto machte. Alle lachten. Ich lächelte mit.

Aber ich dachte an ihn. Den Ersten. Daran, wie er mich ohne Gummi genommen hatte. Daran, wie er tief in mir gekommen war. Und wie ich es aufbewahrt hatte.

Und ich dachte an den Zweiten. Wie seine Zunge es wieder rausgeholt hatte. Schluckweise. Liebevoll.

Er wusste es nicht. Und genau das war es.

Ich mochte ihn. Mehr als den Ersten. Aber ich sagte nichts.

Vielleicht, weil das Spiel schöner war als das Reden.

Meine Schenkel waren immer noch feucht. Mein Slip – den ich nicht trug – hätte nichts zurückgehalten.

Ich stand auf. Ging ins Gästezimmer. Kein Licht.

Ich setzte mich ans Fenster. Nackt. Im Dunkeln.

Ich ließ das Kleid wieder hochrutschen. Öffnete meine Beine. Und dachte an beide. An das, was in mir war. Und was ich zugelassen hatte.

Ich streichelte mich. Langsam. Kreiste mit den Fingern über meine Schamlippen. Meine Haut war empfindlich. Überreizt. Aber ich wollte mehr.

Ich kam ein drittes Mal.

Alle schliefen.

Nur ich saß da. Nackt. Mit drei Orgasmen. Und einem Geheimnis, das zwei Männer teilten – ohne es zu wissen.