Ich hab sie im Fahrstuhl gefingert. Bis sie zitternd kam.
Ich hab sie nicht gefragt. Ich hab sie nur an die Wand gedrückt. Und ihr gezeigt, wie man zitternd kommt – ohne ein Wort.
Ich hab sie im Fahrstuhl gefingert. Bis sie zitternd kam.
Nicht weil sie mich darum gebeten hat.
Sondern weil ich gemerkt habe, dass sie es braucht.
Es war spät. Wir waren die Letzten. Bürogebäude, Flurlicht auf Nachtmodus, ein kaum hörbarer Summton aus den Deckengittern.
Sie stand schon im Aufzug, als ich einstieg. Bluse leicht offen, Lippen aufgebissen, Augen müde.
Sie nickte. Ich nickte zurück.
Wir fuhren los.
Sie war nervös. Ich sah es an ihren Händen. Wie sie sie faltete, öffnete, wieder schloss. Ihre Finger rieben gegeneinander. Nicht kalt. Überfordert.
Ich stellte mich neben sie. Nicht zu nah. Aber nah genug.
Ich sagte nichts.
Der Aufzug war langsam. Sie sah zur Anzeige, als würde sie sich wünschen, dass sie fliegt statt fährt.
Ich sah sie nur an.
Sie sah mich. Dann wieder weg.
Ich sagte: „Du kannst weinen, wenn du willst.“
Sie schloss die Augen. Zwei Sekunden. Drei. Dann nickte sie. Ganz klein.
Ich trat einen Schritt vor.
„Und du darfst fühlen, ohne zu reden.“
Sie flüsterte: „Was… meinst du?“
Ich legte meine Hand auf ihre Taille. Langsam.
„Ich zeig’s dir.“
Ich spürte ihren Atem, flach und unregelmäßig.
Meine Hand glitt tiefer. Nicht hastig. Nicht prüfend. Einfach da.
Ich ließ sie über den Bund ihres Rocks wandern, zwischen die Falten, auf ihren Bauch.
Sie zuckte nicht. Sie hielt nur den Atem an.
Ich stand hinter ihr. Leicht seitlich. Mein Kinn fast an ihrer Schulter.
Meine Finger glitten weiter.
Ich spürte Wärme.
Ich spürte Anspannung.
Ich spürte die Bitte – unausgesprochen.
„Bleib stehen“, flüsterte ich.
Sie nickte. Ganz leicht.
Ich schob meine Hand in ihren Slip. Feiner Stoff. Feuchte Haut.
Sie war warm.
Und nass.
Ich hielt meine Hand still. Nur dazwischen.
Ich wartete.
Ich hörte, wie sie zitterte.
„Sag nichts“, sagte ich.
„Nur fühlen.“
Meine Finger kreisten. Erst außen. Dann näher an ihr entlang. Ich berührte sie, tastete sie. Kein Druck. Nur Kontakt.
Sie atmete durch den Mund. Lang, abgebremst. Ihre Beine verspannten sich.
Ich spürte, wie sie nachgab, ohne sich zu bewegen.
Ich flüsterte ihr ins Ohr:
„Du darfst kommen. Aber du darfst es nicht zeigen.“
Und genau das hat sie zerlegt.
Ich spürte es an ihren Oberschenkeln.
Das Zittern. Dieses leise, unkoordinierte Beben, das durch sie lief, als würde sie sich innerlich lösen.
Ihre Schultern hoben sich – nicht weil sie etwas sagen wollte, sondern weil ihr Körper nicht mehr wusste, wohin mit sich.
Meine Finger bewegten sich weiter. Leise, rhythmisch, immer wieder über denselben Punkt.
Sie hielt sich nicht mehr. Nicht richtig.
Ihre Stirn lehnte gegen die Wand des Aufzugs. Ihre Knie wollten nachgeben.
Ich sagte: „Du bleibst stehen.“
Sie gehorchte.
Ich spürte, wie sie kam. Still. Tief. Wie sich ihre Muskeln verkrampften und lösten.
Wie ihre Lippen sich bewegten – ohne Ton.
Wie sie alles rausließ, ohne ein Geräusch.
Ich zog meine Hand zurück. Langsam.
Wischte sie an meinem Oberschenkel ab. Zog ihr den Slip wieder glatt.
Strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
Sie atmete. Endlich.
Ich trat einen Schritt zurück.
Sie drehte sich nicht um.
Der Aufzug hielt.
Die Türen öffneten sich.
Ich ging zuerst raus.
Sie kam hinterher.
Und sagte nichts.
Ich weiß nicht, ob sie mir je wieder in die Augen sehen wird.
Aber ich weiß:
Ich hab sie berührt.
Und sie wird es nie vergessen.
Es hatte schon im Flur begonnen.
Sie hatte mich angeschaut, als ich die Teeküche verließ. Nur einen Moment zu lange. Nur ein Hauch zu weich im Blick.
Ich hatte gelächelt. Nicht charmant. Nur wissend.
Sie war errötet.
Und ich wusste: Da war etwas. Nicht geplant. Aber echt.
Ich war ihr danach gefolgt. Nicht direkt. Nur mit Abstand.
Sie hatte nicht erwartet, dass ich ebenfalls den Aufzug nehme.
Als ich hinter ihr stand, wusste ich: Wenn ich sie jetzt nicht berühre, vergesse ich, wer ich bin.
Ich bin nicht laut.
Ich bin nicht aufdringlich.
Aber wenn ich will – dann will ich.
Und ich wollte sie. Still.
Nicht als Beute.
Sondern als Fläche für meine Lust.
Ich wollte wissen, wie es ist, wenn eine andere Frau unter mir zittert – ohne dass ich dabei laut werde.
Jetzt, draußen auf dem Parkplatz, war die Luft kühl.
Sie stand hinter mir. Noch immer wortlos. Ich zündete mir eine Zigarette an.
Nicht weil ich rauche. Sondern weil ich wollte, dass der Rauch etwas sagt.
Ich drehte mich nicht um.
Ich spürte, dass sie mich ansah.
Ich stieg ins Auto.
Sie blieb stehen.
Ich fuhr los.
Und ich wusste:
Sie würde mir morgen anders begegnen.
Nicht weil ich sie verletzt habe.
Sondern weil ich ihr etwas gezeigt habe, das man nicht vergisst.